Für "Muslim Blut" Kontakte nach Tripoli
Aus dem Weserkurier vom 28.09.2006 Redakteur Michael Brandt
Nach dem Ende der Blutbank-Pläne am Klinikum Ost kündigt Lindner-Berater Anzeige gegen Ermittler Ziemann an
BREMEN. Geplatzte Pläne. Der Leipziger Frank von der Weide-Thiemig sollte eine muslimische Blutbank am Klinikum Ost aufbauen. Darüber gibt es eine Absichtserklärung, die die Unterschrift von Ex-Klinikchef Andreas Lindner trägt. Jetzt will von der Weide-Thiemig Strafanzeige stellen - gegen das Klinikum Ost und gegen Sonderermittler Hans-Jürgen Ziemann.Das Projekt "Muslim Blut" war zwischen Lindner, der Leipziger "Muslim Blut GmbH" und von der Weide-Thiemig verabredet.
Eine schillernde Persönlichkeit: Er ist nach eigenen Angaben Gast-Dozent in Leipzig, Diplom-Journalist, Unternehmensberater und wird in Berichten auch als Detektiv bezeichnet. Er hat laut "Focus" eine Betrugsmasche mit Verspätungsgutscheinen der Bahn aufgedeckt und ist selber in einen Skandal um die Sächsische Landesbank verwickelt. Sein Auftrag sei es gewesen, Gesellschaftern der "Mitteldeutschen Leasing" (einer Tochter der Bank) Kontakte zur Russen-Mafia oder zur NPD nachzuweisen.Zurück zum Blutbank-Plan. In der Projektskizze für "Muslim Blut" heißt es: "Es bedarf keiner hellseherischen Fähigkeiten, dass der Bedarf an muslimischem Blut durch die Auseinandersetzungen mit der westlichen Welt in Zukunft rasant ansteigen wird."
In der Skizze ist außerdem die Rede vom "muslimischen Spenderreservoir", das bisher nicht "angezapft" wurde.Hans-Jürgen Ziemann, Sonderermittler im Klinik-Skandal, hat dem Vorhaben "Muslim Blut" bei der Präsentation seines Abschlussberichts hingegen ein schlechtes Zeugnis ausgestellt. Er erklärte, das Projekt habe "von vornherein keinen Sinn" gemacht. Auch nach Auskunft des DRK spielt die Religion bei Transfusionen keine Rolle.Zur "Marketing + Consulting Group" von Frank von der Weide-Thiemig heißt es außerdem bei Ziemann , es handele sich um einen Ein-Mann-Betrieb, "der weder in Berlin noch in Leipzig Geschäftsräume unterhält".
Und zu einem weiteren Beratungsvertrag: "Brauchbare Leistungen sind nicht festzustellen."Aufgrund dieser Aussagen will Frank von der Weide-Thiemig Anzeige wegen Verleumdung erstatten. Er warte, bestätigte er, nur noch auf einen Mitschnitt besagter Pressekonferenz. Und weil die Absichtserklärung "Muslim Blut" von Klinikum-Ost-Anwälten lange gekündigt ist und von der Weide-Thiemig nach eigener Aussage weitere Beratungsleistungen erbracht hat, will er Schadenersatz in Höhe von 71 000 Euro.Bemerkenswert ist dabei zum Beispiel der Plan, Patienten fürs Klinikum Ost in der libyschen Hauptstadt Tripolis zu akquirieren.
Ein Mitarbeiter der "Marketing + Consulting Group" sei an Ort und Stelle gewesen und habe Kontakte zur Gaddafi-Stiftung aufgenommen. Dabei sei es auch um das Projekt "Muslim Blut"gegangen.Nach der Kündigung der Absichtserklärung (Letter of Intent) hat von der Weide-Thiemig versucht, das Projekt zu retten. In Briefen an Senatorin Karin Röpke (SPD) und an den kommissarischen Klinikchef Uwe Schmidt wirbt er dafür, die Entscheidung zu überdenken. Die Antwort aus dem Hause Röpke ist unmissverständlich: "Ich bitte daher, von weiteren Bemühungen um einen Gesprächstermin abzusehen."
Nach dem Ende der Blutbank-Pläne am Klinikum Ost kündigt Lindner-Berater Anzeige gegen Ermittler Ziemann an
BREMEN. Geplatzte Pläne. Der Leipziger Frank von der Weide-Thiemig sollte eine muslimische Blutbank am Klinikum Ost aufbauen. Darüber gibt es eine Absichtserklärung, die die Unterschrift von Ex-Klinikchef Andreas Lindner trägt. Jetzt will von der Weide-Thiemig Strafanzeige stellen - gegen das Klinikum Ost und gegen Sonderermittler Hans-Jürgen Ziemann.Das Projekt "Muslim Blut" war zwischen Lindner, der Leipziger "Muslim Blut GmbH" und von der Weide-Thiemig verabredet.
Eine schillernde Persönlichkeit: Er ist nach eigenen Angaben Gast-Dozent in Leipzig, Diplom-Journalist, Unternehmensberater und wird in Berichten auch als Detektiv bezeichnet. Er hat laut "Focus" eine Betrugsmasche mit Verspätungsgutscheinen der Bahn aufgedeckt und ist selber in einen Skandal um die Sächsische Landesbank verwickelt. Sein Auftrag sei es gewesen, Gesellschaftern der "Mitteldeutschen Leasing" (einer Tochter der Bank) Kontakte zur Russen-Mafia oder zur NPD nachzuweisen.Zurück zum Blutbank-Plan. In der Projektskizze für "Muslim Blut" heißt es: "Es bedarf keiner hellseherischen Fähigkeiten, dass der Bedarf an muslimischem Blut durch die Auseinandersetzungen mit der westlichen Welt in Zukunft rasant ansteigen wird."
In der Skizze ist außerdem die Rede vom "muslimischen Spenderreservoir", das bisher nicht "angezapft" wurde.Hans-Jürgen Ziemann, Sonderermittler im Klinik-Skandal, hat dem Vorhaben "Muslim Blut" bei der Präsentation seines Abschlussberichts hingegen ein schlechtes Zeugnis ausgestellt. Er erklärte, das Projekt habe "von vornherein keinen Sinn" gemacht. Auch nach Auskunft des DRK spielt die Religion bei Transfusionen keine Rolle.Zur "Marketing + Consulting Group" von Frank von der Weide-Thiemig heißt es außerdem bei Ziemann , es handele sich um einen Ein-Mann-Betrieb, "der weder in Berlin noch in Leipzig Geschäftsräume unterhält".
Und zu einem weiteren Beratungsvertrag: "Brauchbare Leistungen sind nicht festzustellen."Aufgrund dieser Aussagen will Frank von der Weide-Thiemig Anzeige wegen Verleumdung erstatten. Er warte, bestätigte er, nur noch auf einen Mitschnitt besagter Pressekonferenz. Und weil die Absichtserklärung "Muslim Blut" von Klinikum-Ost-Anwälten lange gekündigt ist und von der Weide-Thiemig nach eigener Aussage weitere Beratungsleistungen erbracht hat, will er Schadenersatz in Höhe von 71 000 Euro.Bemerkenswert ist dabei zum Beispiel der Plan, Patienten fürs Klinikum Ost in der libyschen Hauptstadt Tripolis zu akquirieren.
Ein Mitarbeiter der "Marketing + Consulting Group" sei an Ort und Stelle gewesen und habe Kontakte zur Gaddafi-Stiftung aufgenommen. Dabei sei es auch um das Projekt "Muslim Blut"gegangen.Nach der Kündigung der Absichtserklärung (Letter of Intent) hat von der Weide-Thiemig versucht, das Projekt zu retten. In Briefen an Senatorin Karin Röpke (SPD) und an den kommissarischen Klinikchef Uwe Schmidt wirbt er dafür, die Entscheidung zu überdenken. Die Antwort aus dem Hause Röpke ist unmissverständlich: "Ich bitte daher, von weiteren Bemühungen um einen Gesprächstermin abzusehen."
Skiz - 28. Sep, 14:03