Eishallenneubau in Bremerhaven

Sonntag, 22. März 2009

Chronologie des Größenwahns

Diese Chronologie stammt von der Webpräsenz der Nordsee-Zeitung Bremerhaven:

http://www.nordsee-zeitung.de/Home/Region/Bremerhaven/Chronologie-des-Eisstadions-_arid,96379_puid,1_pageid,16.html



Zitat/Anfang

11. März 2001: Henning Scherf, Regierungschef des Landes Bremen, besucht ein Eishockeyspiel in Bremerhaven. Die Fans fordern lautstark von ihm ein neues Stadion ein.

16. März 2001: Die Arena am Wilhelm-Kaisen-Platz erfüllt die Auflagen des Deutschen Eishockey-Bundes nicht mehr. Die SWB strebt ei eine bessere bespielbare Eisfläche an. Neuerungen sollen in kleinen Schritten folgen, auch wenn ein Neubau grundsätzlich besser wäre.

12. Juli 2001: Die Jusos fordern den Bau eines Eisstadions. Bei einem Besuch im Eisstadion seien besonders Kabinen und Sanitäranlagen negativ aufgefallen, meint der damalige Juso-Vorsitzende Martin Günthner. Wenn in der Stadt Bremen mit Hilfe des Investitions-Sonderprogramms das Weser-Stadion ausgebaut werden könne, müsse es möglich sein, auch Geld für ein Eisstadion zu bekommen.

15. August 2001: Zuschauer dürfen nach den Vorgaben des DEB wegen der Verletzungsgefahr nicht mehr direkt an der Bande stehen. Eine Barriere soll den direkten Zugang zur Bande versperren. Das kostet den REV nicht nur viel Geld,er büßt damit auch 300 Plätze ein. Die Pläne, ein neues Eisstadion zu bauen, liegen dagegen auf Eis.

6. April 2002: Gerüchte werden laut, dass das Eisstadion für 7,5 Millionen Euro auf eine Kapazität von 3500 Zuschauern umgebaut werden soll. Für die Deutsche Eishockey-Liga müsste die Halle indes für 4500 Zuschauer ausgelegt werden. Oberbürgermeister Jörg Schulz will beim Aufstieg eine geeignete Spielstätte zur Verfügung stellen. Um- und Neubau wären indes nicht so schnell zu bewältigen. Würde der REV nach Bremen ausgelagert, provoziere das Ärger mit den Fans. Finanziell steht es um den REV schlecht, er hatte bei der Stadt um 125 000 Euro gebeten, um die Saison überhaupt überstehen zu können.

23. Mai 2002: Der Geschäftsführer der REV-Fördergesellschaft erhält per Fax von der Eishockeybetriebsgesellschaft eine Mängelliste. Moniert wird der Spielfeldbandenzustand, die fehlende Plexiglasumrandung und eine unzureichende Beleuchtung in der alten Anlage an der Stadthalle. Wenn die Mängel behoben werden, kann die Lizenz erteilt werden. Die Auflagen bereiten in der alten Halle aber Probleme. Daher will Mario Tants erst eine Lizenz beantragen, wenn er eine Perspektive mit der Halle sieht und die Politik mitzieht.

16. August 2002: Investor Willi Heise und Architekt Jens Lewald planen ein neues Eisstadion in Wulsdorf. Dafür würden Produktionshallen des insolventen Möbelherstellers Warrings abgerissen. Bis zur Saison 2003/04 könne die Halle stehen und an die Stadt oder den REV verpachtet werden. Die Stadt hat den Bremerhavener Architekten Werner Grannemann beauftragt, einen Stadionneubau neben der Stadthalle zu untersuchen. Ergebnisse sollen im September vorliegen. Außerdem hat die Städtische Wohnungsgesellschaft eine Studie zum Umbau des vorhandenen Eisstadions in der Schublade.

31. Januar 2003: Oberbürgermeister Jörg Schulz hatte nach der Deutschen Meisterschaft ein taugliches Eisstadion versprochen. Passiert ist nicht viel. Es liegen lediglich zwei Studien vor; an einer dritten wird gearbeitet, die soll bis Mitte Februar ausgearbeitet sein. Erst dann kann diskutiert werden, welches Modell das Rennen macht.

2. April 2003: Die Nachwuchs-Eishockeyabteilung und die Eiskunstläufer des REV sowie des SC Bremerhaven demonstrieren für den Neubau eines Eisstadions. Nicht nur die Eishockey-Spieler, sondern der gesamte Eissport könnte damit eine positive Entwicklung verbuchen. Wettbewerbe im Eiskunstlaufen seien dann auch in Bremerhaven denkbar.

16. April 2003: Die Stadthalle gibt eine vierte Studie in Auftrag. Die Maple Leaf Stadiums AG aus Zürich in der Schweiz soll eine neue Arena direkt an das alte Stadion, das gleichzeitig saniert werden würde, anbauen. Die neue Eishalle, die rund 10 Millionen Euro kosten würde, soll bis zu 6000 Sitz- und Stehplätze haben.

2. Juli 2003: Vier Varianten sind in der Vorlage von Stadtrat Holm aufbereitet: Neubau einer Halle mit zwei Eisflächen, Umbau der Stadthalle zu einer Sportarena, Umbau des bestehenden Eisstadions und Anbau an das Eisstadion.

9. Dezember 2003: Der Eishockey-Oberligist muss um seine Lizenz für die nächste Saison fürchten. Der Dachverband ESBG bemängelt das marode Gebäude und macht deutlich, dass keine Ausnahmegenehmigung mehr erteilt werde. Baustadtrat Volker Holm beauftragt, mit den Studien „Umbau der Stadthalle“ und „Neubau neben dem Eisstadion“ nach Bremen zu gehen, um Fördergelder zu besorgen.

17. Dezember 2003: 200 Fans demonstrieren für den Hallenneubau. Der Zug marschierte durch die Innenstadt und machte vor der Stadtverordnetenversammlung Halt, um auf das Anliegen aufmerksam zu machen.

21. April 2004: Die Große Koalition von CDU und SPD hat sich auf den Neubau des Eisstadions geeinigt. Die beiden Fraktionen befürworten den Bau einer Einfeldhalle, in der Zweitliga-Aufsteiger REV Bremerhaven seine Eishockey-Spiele austragen kann. Das alte Eisstadion soll saniert und als Trainingshalle genutzt werden. Kosten: rund 16 Millionen Euro.

6. August 2004: CDU und SPD werden sich bezüglich der Eishalle nicht einig und blockieren sich gegenseitig. Die Frage, wer den Auftrag kriegt und wie er aussehen soll, bleibt solange offen.

17. März 2005: Der Magistrat gibt grünes Licht für den Bau einer neuen Eissporthalle neben der Stadthalle. Das Projekt soll an den Wirtschaftssenator weitergeleitet werden, damit sich das Land an den Kosten von insgesamt 12,9 Millionen Euro beteiligt. Für die Finanzierung des Vorhabens will der Magistrat beim Senat Mittel aus dem 25-Prozent-Anteil Bremerhavens am Anschluss-Investitionsprogramm (AIP) des Landes Bremen beantragen.

19. März 2005: Erste Skizzen geben Auskunft darüber, wie die neue Halle aussehen könnte.

7. Oktober 2005: Es gibt erneut eine Auszeit fürs neue Stadion. Denn dem Wirtschaftsressort und dem Rechnungshof reichen die Kalkulationen nicht. Während Oberbürgermeister Jörg Schulz zu Taten auffordert, will das Wirtschaftsressort mehr Zahlen haben und beruft sich auf den Landesrechnungshof. Der glaubt nicht, dass die Ausgaben für die Halle später über Steuern wieder hereinkommen.

12. November 2005: In den Koalitionsverhandlungen auf Landesebene kommt es zwischen CDU und SPD zur Einigung. Demnach soll es Bremerhaven überlassen werden, welche Prioritäten für künftige Investitionen gesetzt werden.

7. Januar 2006: Es gibt Spekulationen über den Investor für die neue Halle. Die SWB lässt durchblicken, dass sie durchaus bereit wäre, sich zu beteiligen.

7. April 2006: Das Playoff-Finale setzt die Politik unter Zugzwang. Bis zum 30. April läuft die Bewerbungsfrist für die DEL. Bis dahin muss sich die Stadt mit dem Land einigen, was die Geldmittel angeht. Bei den Landesmitteln steht das Hallenprojekt mit elf weiteren Projekten aus Bremerhaven auf der Liste.

19. April 2006: Noch in diesem Jahr sollen die Bauarbeiten für das Eisstadion beginnen. Das zumindest haben die beiden Fraktionsvorsitzenden der Großen Koalition, Paul Bödeker (CDU) und Melf Grantz (SPD), in einer gemeinsamen Erklärung versichert.

27. September 2006: Der Bund der Steuerzahlter kritisiert das Neubau-Projekt der Seestadt. Er hat es ins bundesweite Schwarzbuch der Steuerverschwendung aufgenommen. Oberbürgermeister Jörg Schulz wehrt sich gegen die Vorwürfe, dass in der Seestadt Gelder zum Fenster hinaus geworfen werden.

28. Februar 2007: In Zukunft kann die Stadt ohne Senatsgenehmigung über ihre Gesellschaften Kredite aufnehmen. Das ist das Ergebnis einer Absprache. So übernimmt das Land die Planungskosten für die Cherbourger Straße und hält sich dafür aus dem Eishallenneubau heraus.

28. April 2007: Rechtzeitig zur Wahl haben die Koalitionäre von SPD und CDU ihren Streit beigelegt. Die CDU hatte einst geplant, dass das örtliche Architekturbüro Grannemnann und Mielke zum Zuge kommen soll. Die Planungen für die Eishalle sollen nun das Braunschweiger Büro KSP übernehmen.

13. Oktober 2007: Auch wenn die Fischtown Pinguins eine Niederlage nach der anderen einstecken müssen, wird weiter am Neubau festgehalten. Hatte es noch bei der Vergabe des Architekturbüros zuletzt gehakt, kommen die Architekten des Braunschweiger Büros KSP richtig in Fahrt.

28. November 2007: Statt der geplanten 12,9 Millionen Euro steigen die Schätzungen fürs Eisstadion auf 16,1 Millionen Euro. Das hat der Aufsichtsrat der Stadthalle von der städtischen Wirtschaftsförderungsgesellschaft BIS erfahren. Zu den Zahlen will sich jedoch offiziell keiner äußern.

7. Februar 2008: Es wird immer teurer. Das Eishallen-Vorhaben wird jetzt mit 18,4 Millionen Euro inklusive Nebenkosten gerechnet. Trotz der Erhöhung soll aber an den Plänen weiter festgehalten werden.

1. April 2008: Für den Bau der neuen Eissporthalle soll europaweit nach einem Generalunternehmer gesucht werden. Die Gesamtaufwendungen von 18,4 Millionen Euro werden vom Bauherren relativiert. Der Lenkungsausschuss gibt für die Ausschreibung grünes Licht.

18. Juli 2008: Die Diskussionen um den Neubau nehmen einfach kein Ende. Jetzt bittet Senatorin Karoline Linnert angesichts der "risikobehafteten" Bremerhavener Haushaltslage, auf das Projekt zumindest vorübergehend zu verzichten. Damit stößt sie bei den Bremerhavener Politikern allerdings auf taube Ohren. Die wollen das Vorhaben allein der politischen Moral wegen zum Abschluss bringen.

23. Juli 2008: Zwar hat der Senat den Doppelhaushalt der Stadt Bremerhaven genehmigt. Doch dem Magistrat sitzt immer noch Finanzsenatorin Karoline Linnert im Nacken. Denn die will sich nicht nur auf die Bitte beschränken, das Projekt Eishalle zu verschieben. Sie gibt ihren Segen für den Haushalt nur mit der Auflage, die Finanzierung der Eishalle in Form eines Nachtragshaushals darzulegen.


Zitat/Ende

Ein Offenes Wort an die Eissportfans in Bremerhaven:
Es gibt wirklich keinen Weihnachtsmann.

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